BuchkinderVerlag

Vom ersten Strich bis zum fertigen Buch... die Idee des Buchkinder Leipzig e.V. beginnt beim Ernst nehmen der Kinder und ihrer Ideen.

Dazu gehört für uns nach der Werkstattzeit mit den Kindern, das Sammeln und Sichten der Werke und die Herstellung der Bücher in Kleinstauflage in der Buchmanufaktur bis hin zur Präsentation und dem Verkauf der Bücher.

Um die Ideen und Kinder der Bücher zu verlegen gehört zum Verein auch ein Verlag. Während die Bücher der Kinder auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig, im Onlineshop und im Laden zu erstehen sind, sind die Kalender auch über unsere Verlagsauslieferung und in Eurer Buchhandlung vor Ort erhältlich.

Und wer mit acht Jahren folgerichtig konstatieren kann, bereits diverse Bücher veröffentlicht zu haben, dessen Herz wird ein Leben lang für Literatur schlagen.

Buchmanufaktur

Bei der Buchherstellung ist der Arbeitsanteil des Erwachsenen, der Buchbinderin in dem Fall, wesentlich größer als der des Kindes. In Kleinstauflagen von 10 bis 20 Büchern werden die Geschichten meist originalgrafisch gedruckt. Voraussetzung hierfür ist, dass das Kind seine Bilder in Linoleum geritzt hat. Bei Stiftzeichnungen müssen wir die Vervielfältigung über moderne Verfahren umsetzen. Der Gestaltungsprozess der Grafik ist mit dem Kind abgestimmt und wird durch das Kind abgeschlossen. Jetzt kann das Material und die Farbe des Buchdeckels, des Buchrückens, des Kapital- oder Lesebandes und das Papier der Buchseiten ausgewählt werden.

Kinder können dem Erwachsenen über die Schulter schauen, räumlich sind die Bereiche der Kursarbeit und die der Buchmanufaktur zusammengefasst. Das Kind erlebt also, dass ein ganzer Arbeitsbereich damit beschäftigt ist, aus der eigenen Geschichte Bücher herzustellen. Jeder Buchtitel wird in der vereinseigenen Buchmanufaktur in Kleinstauflage in Handarbeit hergestellt, gedruckt und gebunden. Die Buchmanufaktur ist geprägt von Maschinen und Werkzeug der traditionellen Buchherstellung. Druck- und Kniehebelpressen, Druckwalzen, Trockenhorten, Buchbindetische, Schubladen für Garn und Faden, Schachteln für Falzbein und Scheren, Regale für Einbände und Papier, sogar ein Heidelberger Tiegel für DIN A3 Format steht hier und verrichtet von Zeit zu Zeit schnaufend wie eine Lokomotive seine Arbeit.

Die Pflege des traditionellen Berufsstandes des Buchbinders steht aber bei unserer Arbeit nicht im Vordergrund. Vielmehr ergibt sich für uns eine sinnvolle Weiterführung der Prozesse bis zum fertigen Buch über genau solche handwerklichen Arbeiten. Die Kinder erleben in einer sinnlich wahrnehmbaren Qualität und vor allem in nachvollziehbaren Arbeitsschritten, wie ihr Buch entsteht. Der Geruch der Farben und des Öls zur Pflege der Maschinen, die Haptik der Materialien; Werkzeuge, die ihrer Aufgabe gemäß genutzt werden, schaffen an sich eine anregende, impulsgebende Atmosphäre für die Kinder.

Neben der Buchmanufaktur befindet sich auch eine Siebdruckwerkstatt in den Räumen des Vereins. Diese wird von der Künstlerin Natascha Mehler betrieben, die zwischen ihren eigenen künstlerischen Arbeiten den einen oder anderen Buchdeckel bedruckt oder neue Plakate umsetzt.

Das ist wirklich das beste Buch was je gemacht wurde.

Franka über ihr Buch „Das ist vielleicht das beste Buch was je gemacht wurde“

Buchübergabe

Bevor die Bücher in der Welt der Erwachsenen gezeigt werden steht ein für die Kinder und Erwachsenen sehr bewegender Moment. Das Kind bekommt sein eigenes Buch übergeben. Stolz strahlt aus seinen Augen. Franka, die ihrem eigenen Buch den Titel: „Das ist vielleicht das beste Buch was je gemacht wurde“ verlieh sagte nach der Buchübergabe und dem gemeinsamen Durchblättern mit den Eltern: Das ist wirklich das beste Buch was je gemacht wurde.