20 Jahre Buchkinder

Warum nicht einfach mal nach Lust und Laune Buchstaben zusammensetzen, die bunt, klug sind und ein Meer an Phantasie eröffnen?

»Und wie geht es weiter...?« Die Frage des Fortgangs der Geschichte der Buchkinder wirft Verbindungslinien in die Zukunft.

An dieser Stelle möchten wir diese skizzieren, ausgehend von unseren Möglichkeiten und dem, was die Kinder von uns erwarten.

Der Griff für die nächsten 20

Der Ruf der Kinder

Genau genommen ist es die Haltung zu den Kindern, die von ihnen selbst eingefordert wird: Hört uns zu und nehmt uns ernst, mit dem, was wir mitzuteilen haben. Es liegt an uns, in den Begegnungen mit den Kindern nächste Schritte für sie zu ermöglichen. Wir sind Raumgeber im doppelten Sinn. Der Dialog, die Begegnung bilden den Rahmen für den Gesprächsraum. Der äußerliche Raum wird über den Tisch und die lesbare Struktur der zur Verfügung gestellten Materialien definiert. Unser jetziger Standort der Werkstatt in der Alten Post in Leipzig-Lindenau steht mittlerweile auf sehr wackligen Beinen. Wir konnten eine kurzfristige Verlängerung des auslaufenden Mietverhältnisses mit dem neuen Eigentümer, einer Immobilien-Aktiengesellschaft aus Österreich, erwirken, aber eine mittel- und langfristige Perspektive haben wir hier nicht.

Neuer Hauptstandort

Diese Perspektive sehen wir im benachbarten ehemaligen Trikotagewerk. Wir verhandeln und planen. Das Gebäude ist grundsaniert, die Etage für die Buchkinder offeriert noch vielfältige gestalterische Optionen. Alle gemachten Erfahrungen aus der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen können wir jetzt in der Architektur abbilden. Und eines ist sicher: Der große alte Tisch wird in der Mitte stehen!

Mehr frühkindliche Bildung

Unser zweiter BuchKinderGarten entsteht direkt auf dem Nachbargrundstück, nur durch eine gemeinsame Giebelwand getrennt. Uns treibt die Frage um: Wie kann ein inklusiver Kindergarten gelingen, wenn die formalen Fördermöglichkeiten in Sachsen auf regel-, integrations- und heilpädagogische Einrichtungen beschränkt sind? Bildungsfragen sind immer auch gesamtgesellschaftliche Fragen. Mit einem angestrebten Modellversuch setzen wir bewusst auf die Wechselwirkungen.

Das bundesweite Netzwerk

Die Idee der Buchkinder greift. Es gibt in Deutschland mittlerweile über 30 Initiativen, die sich darauf berufen. Auch in zahlreichen Auslandsaufenthalten wie in Italien, Frankreich, Kenia, Südafrika und Polen haben wir Spuren hinterlassen. Es ist ein loses Netzwerk ohne verbindliche Absprachen oder Vereinbarungen entstanden.

Die Buchkinder-Bildungswerkstatt

Die Frage der Übertragbarkeit und der Veranschaulichung über Seminare und Fortbildungen wird eine sehr zentrale für die nächsten Jahre. Wer kann den Namen »Buchkinder« (dieser ist als Wortmarke eingetragen und geschützt) nutzen und wie kann eine uns verbundene Haltung im täglichen Tun gewährleistet sein? Sie kann nicht verordnet oder abgesichert werden, sie kann sich nur bei jedem einzelnen Menschen über eine reflektierte Praxis prozesshaft bilden. Es ist also eine komplexe Fragestellung, die sich mit dem Netzwerk offenbart.

Permanente Konferenz als Grundlage

Wir wissen noch nicht, wie es geht, aber wir muten es uns zu. Im besten Fall können wir in zwanzig Jahren sagen: Damals hatten wir den Mut, Neues anzugehen. Eine tragfähige Verbindung von den Entscheidungen im Jetzt – wie der zweite BuchKinderGarten oder die Buchkinder-Bildungswerkstatt – und der Zukunft entsteht, wenn Menschen Lust, Freude und Leidenschaft einbringen, um an Antworten der formulierten Zielstellungen verlässlich mitzuwirken. Das gemeinsame, fortwährende Bewegen der abgeleiteten Fragen nach der geeigneten Unternehmens- und Verantwortungskultur ist hierfür maßgeblich.

Verbündete im Außen

Die gemachten Erfahrungen unserer Arbeit signalisieren: Wir treffen einen Nerv und sie ist im Sinne einer Gemeinwohlökonomie im großen Maße wertschöpfend. Diese Wertschöpfung ist aber nur möglich, wenn Menschen diese Arbeit ideell und finanziell mittragen.

Buchkinder-Ereignisse im Jubiläumsjahr 2021:

 

  • die »Fantastische Geschichtenwerkstatt« in der Lyonel-Feininger-Galerie vom 26. bis 30. Juli 2021
  • eine Intervention mit Buchkinder-Werken im Kunstmuseum Kolumba in Köln im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojektes »K³ - Kinder Kunst Kolumba« vom 11. bis 16. August 2021
  • das Abschlusskonzert unseres Kooperationsprojektes mit dem Thomaner-Chor am 8. Oktober 2021
  • unser Messestand mit mobiler Druckwerkstatt auf der Frankfurter Buchmesse vom 20. bis 24. Oktober 2021
  • die Kalenderlesung des Buchkinder-Wandkalenders 2022 in unserer Werkstatt in Leipzig-Lindenau am 26. November 2021
  • das Fest zum Ende der Lichtzeit vor dem BuchKinderGarten in der Josephstraße in Leipzig am 17. Dezember 2021

Stimmen zu 20 Jahren Buchkinder:

In dieser Buch- und Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche wird fabuliert, gekritzelt, illustriert – bis ein fertiges Buch vorliegt.

Buchkinder - was für eine schöne Kombination zweier großartiger Worte.

Eigenwillige Schreibweisen, eigenständiges Denken, Wachsen, Erkennen, Verstehen ...

Eure wundervollen Ideen, Euren Elan, Euer bewundernswertes Durchhalten auch in ganz schweren Zeiten [...]

Ein Leben ohne Buchkinder ist möglich, aber sinnlos.

Und wer mit acht Jahren folgerichtig konstatieren kann, bereits diverse Bücher veröffentlicht zu haben, dessen Herz wird ein Leben lang für Literatur schlagen.

20 Jahre Buchkinder – das ist eine wirklich beeindruckend lange Zeit.

Warum nicht einfach mal nach Lust und Laune Buchstaben zusammensetzen, die bunt, klug sind und ein Meer an Phantasie eröffnen?