Im 27. Juli 2020 waren Frederic Kraul, Buchkind beim Buchkinder Leipzig e. V., seine Familie sowie Werkpädagog*innen und die Leitung des Vereins zu Gast im Kolumba in Köln. Die ehemalige Kuratorin Katharina Winnekes, die die Leipziger Buchkinder für Kolumba entdeckt hatte, und Kurator Marc Steinmann unterhielten sich mit Frederic erst in der Ausstellung vor seinem Bild „Ain Labirint“ und dann im Hof von Kolumba. Frederic Kraul gab Einblicke in die Entstehung des Bildes und die mit ihm verbundenen phantastischen Geschichten. Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen konnte das Künstlergespräch zwar nicht öffentlich stattfinden, die familiäre Stimmung im kleineren Kreis ermöglichte aber tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte.
Frederics großformatige Zeichnung »Ain Labirint« war im Rahmen der Ausstellung »Aufbrüche« 2019/20 gemeinsam mit Werken des Sammlungsbestands des Museums zu sehen.
- Was macht denn für dich ein Labyrinth?
Frederic: Denken, also man muss überlegen, ob ich jetzt den Weg nehme oder den. Und es ist auch gut, wenn man knobelt. Man knobelt viel dran. Und dann sagt man auch: Mist, jetzt muss ich nochmal ganz zurück, weil ich den falschen Weg genommen hab.
- Ist das mehr das Gefühl, dass man Angst hat reinzugehen oder mehr das Gefühl: Ich will es schaffen?
Frederic: Eigentlich beides.
- Was hat dir gesagt, das Bild ist fertig?
Frederic: Dass halt viel drauf ist und dass es nicht mehr wird irgendwann.
- Hier könnte man ja noch was reinmalen...
Frederic: Ja, aber dann ist es zu viel und dann geht die Schönheit kaputt. […] Dann muss man es halt nochmal malen. Das wär dann wirklich blöd, das sind ja 42 Blätter.
[...]
Frederic: Ich würde hier noch, also an der Wand vielleicht auch noch ein zweites Bild…
- Was würdest du denn da hängen? Was würdest du dir wünschen?
Frederic: Das neue Bild.
- Das neue Bild von dir?
Frederic: Das wollte ich ja noch malen.